Falls du noch neu beim Thema Realistische Unfalldarstellung bist und noch nicht viel Erfahrung beim Mimen hast,
hab ich hier ein paar Infos für dich aufgeschrieben.
Die Verletzungsmuster sind selten genauso, wie sie vorher geplant wurden. Man sieht dann spätestens vor Ort, wie es genau ausgeht.
Wer welchen Patienten spielt, kann sich immer wieder spontan ändern, je nachdem, wer was gerne spielt und spielen kann.
Du bekommst meistens noch Instruktionen, wie du deine Verletzungen genau spielen sollst.
Nimm Klamotten mit, die auch kaputt gehen/aufgeschnitten werden dürfen.
Wenn du keine hast, sag dem Organisator noch mal Bescheid, dann bringt er dir vielleicht was mit.
Auch möglichst Schuhe, Socken, Unterwäsche etc., wo es nichts macht, wenn rote Flecken drauf sind.
Du glaubst gar nicht, wo sich Kunstblut überall hin verirren kann ;-) Ein Satz saubere Kleidung für hinterher ist auch empfehlenswert.
Vor allem, wenn sie deine Kleidung aufschneiden dürfen.
Mimen ist echt witzig und es macht Spaß, die Rettung mal von der anderen Seite kennen zu lernen, aber es kann auch mal unangenehm werden.
Du musst deutlich sagen, wenn dir etwas nicht passt oder es dir real schlecht geht. Mach dabei klar, dass es nicht mehr zur Übung gehört.
Wenn dir kalt wird, du Probleme beim Atmen bekommst oder du dich an Glassplittern schneidest, sag Bescheid.
Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Mime echt hyperventiliert, hinterher wirklich unterkühlt ist oder blutige Hände hat, weil sie durch Scherben gezogen wurde...
Manchmal gibt es bei Übungen ein Codewort für Realfälle. Das sind meistens komische Wörter wie "Gänseblümchen" oder "Eisbär". Am besten funktioniert aber immer noch das Codewort "real", weil sich da keiner extra was merken muss ;-)
Ach ja, Berührungsängste solltest du nicht haben: Gerade wenn du aus dem Auto rausgezogen wirst, oder ein Bodycheck gemacht wird,
wird überall angepackt. Nichts desto trotz, sag, wenn etwas nicht in Ordnung ist, man findet sicher eine Verletzung, die zu dir passt :-)
Überleg dir was die Rettungskräfte bei dir dürfen und was nicht. Es geht um so Dinge wie
Kleidung (Dürfen sie die Hose bis oben hin aufschneiden? Dürfen sie das T-Shirt wegschneiden?),
Beatmung (Dürfen sie dir eine Beatmungsmaske ins Gesicht drücken und dich beatmen?) und
Spineboard (Dürfen sie dich so festschnallen, dass du dich nicht mehr bewegen kannst?).
Zugänge und andere invasive Maßnahmen werden normalerweise nur angedeutet.
Am besten ist immer, wenn man direkt vor der Übung mit den Rettungskräften ausmacht, was erlaubt ist.
Bei mir heißt das meist: „Keine invasiven Maßnahmen und die Unterwäsche bleibt dran. Alles andere ist erlaubt.“
Hast du eine Allergie von der wir wissen sollten? Insbesondere auf Latex, Schminke oder Make-up?
Hast du Asthma? Gerade wenn man Atemprobleme spielt, rutscht man schnell in einen echten Anfall.
Sonst irgendwas, was man bei dir speziell beachten muss? Das sind alles Infos, die einen Übungsleiter oder einen Schminker interessieren.
Noch Fragen? Immer her damit, ich beiße nicht! Ich schmink dich nur so, dass es aussieht, als ob ich dich gebissen hätte ;-)